Öffentliche Fördermittel für Waldbaden: Im wundervollen Teutoburger Wald entsteht der erste
Waldbaden-Pfad Deutschlands mit App und Audioguide.
Die ostwestfälische Gemeinde Kalletal setzt das innovative Projekt um. Mit der App, die auch ohne Internetverbindung funktioniert, werden die Besucher über den Waldbaden-Pfad geführt. An einzelnen Stationen gibt es gesundheitsbezogene Einheiten wie Entspannungsmeditationen, Achtsamkeitsübungen und fernöstlich inspirierte Gymnastik. Dies wird per Audioguide angeleitet. Und natürlich wird auch viel Wissenswertes über den Wald, seine Schutzziele und die touristisch geprägte Region vermittelt. Wer es lieber analog mag: Eine große Schautafel, Wegweiser mit Infos sowie eine gedruckte Waldbaden-Karte wird es ebenfalls geben. Bänke und feste Übungselemente sind geplant. Für geführte Touren werden Waldbaden-Trainer/innen nach den Kriterien des Bundesverbandes Waldbaden e.V. (BVWA) ausgebildet.
Etwa 29.000 Euro wird das Projekt kosten. 16.000 Euro Fördergelder gibt es dafür vom Regionalbudget. Damit hat die Gemeinde Kalletal mit diesem Projekt unter allen Bewerbern im Jahr 2021 die höchste Punktzahl erhalten, so Karen Buller, Regionalmanagerin der Leaderregion Nordlippe. Der Anteil der Gemeinde beträgt dank des Regionalbudgets lediglich 13.000 Euro. Geld, das gut angelegt ist, ist Bürgermeister Mario Hecker überzeugt. Kalletal ist bereits Naturparkkommune und hat mit dem Verband Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge bereits den „Waldfreundeweg“ und den GPS-Erlebnisweg „Wichtelsteig“ umgesetzt Auch ist ein neues Wald-Erlebniszentrum geplant.
Alles aus einer Hand: realisiert wird der Waldbadenpfad von dem Unternehmen „Shinrin Yoku.life – OWL Red. GmbH“. Geschäftsführer und Projektleiter Jörg Meier freut sich auf die Umsetzung, die 2021 abgeschlossen sein soll: „Kalletal bietet ideale Voraussetzungen: Viel Wald und eine gute touristische Infrastruktur.“ Für Jörg Meier, Vorsitzender im Bundesverband Waldbaden e.V. hat das Projekt einen Pilot-Charakter: „Bundesweit gibt es Interesse an unserem Konzept. Ich kann mir gut vorstellen, dass weitere Einrichtungen dieser Art folgen werden.“
Denn nicht „nur“ auswärtige Gäste sollen von dem Waldbaden-Areal profitierten, es ist auch zur Naherholung für die Bürgerschaft gedacht. Viel Lob für das Projekt gab es von Kalletaler Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen. Die Kinder müssen stärker in die Natur – gerade auch in Zeiten von Corona, ist Katrin Zoll überzeugt, ebenso wie Sabine Stock, die auf ihrem Bauerhof Erlebnispädagogik anbietet. Für die AOK stellte Hans-Jürgen Nolte in Aussicht, dass die Krankenkasse das Projekt unterstützen werde und Juliette Rolf vom Gemeindesportverband hofft, damit mehr Vereine und Sportler in die Natur zu führen. Friedel Heuwinkel vom Verband der Deutschen Naturparks, Birgit Hübner, Geschäftsführerin Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge, und Rainer Korf vom Heimatverein hoffen, mit dem Waldbade-Pfad mehr Bürgerinnen und Bürger für die Natur zu sensibilisieren.
Das ist auch Zielsetzing vom gemeinnützigen Bundesverband Waldbaden e.V., Präsident Jörg Meier ist überzeugt: „Was der Mensch liebt, das schützt er.“