„Im und mit dem Wald gesund alt zu werden, ist eine große Chance für Mensch und Natur.“ Das sagte Cajus Caesar, erster Bundeswaldbeauftragter Deutschlands, anlässlich eines Arbeitsgespräches beim Bundesverband Waldbaden e.V. (BVWA) im ostwestfälischen Oberlübbe. Waldgesundheitsformate könnten eine emotionale Bindung an den Wald fördern, die ein umweltbewusstes Verhalten wachsen lasse.
„Ich sehe eine gute Möglichkeit der Kooperation zwischen naturnaher nachhaltiger Forstwirtschaft und dem ´Waldbaden´ als Gewinn für die Waldbesitzer und für die Waldbesucher gleichermaßen“, so Caesar. Er forderte die Akteure im Bereich Waldbaden und Waldtherapie auf, die Ziele der naturnahen Forstwirtschaft in Deutschland zu achten und zu fördern. Der Bundesverband Waldbaden sieht sich in der Verantwortung, genau dies zu verfolgen. „Für Waldbaden braucht es Wald. Und somit die Zustimmung, das Wohlwollen und eine positive Grundstimmung der Waldbesitzer und Forstverwaltungen“, so Verbandspräsident Jörg Meier, „dies kann auch durch entsprechende Erlöse gefördert werden.“ So zeigte der BVWA Verständnis, wenn für die Gestattung von Waldgesundheitsangeboten Umlagen durch die Waldbesitzer oder Forstbehörden erhoben werden. „Waldbaden kann so auch einen Beitrag zur wirtschaftlichen Nutzung der Wälder leisten“, so BVWA-Schatzmeisterin Stefanie Peick, „das ist selbstverständlich im Sinne des Bundesverbandes Waldbaden.“ Der Bundesverband Waldbaden plädiert für solidarische Pro-Kopf/Umsatz-Regelungen, die Nebenberufler sowie Start Ups entlastet und Anbieter von kommerziellen Waldbaden-Ausbildungen sowie weiteren ertragsträchtigen Angeboten in die Pflicht nimmt: „Wer wenig mit Waldbaden verdient, zahlt wenig. Wer viel Geld mit Waldbaden verdient, zahlt entsprechend mehr“.
Cajus Caesar, Waldbeauftragter des Bundesministerums für Ernährung und Landwirtschaft, hält es für sinnvoll, bei Ausbildungen im Bereich Waldbaden und Waldtherapie neben den gesundheitlich relevanten Inhalten auch fundiertes Waldwissen zu vermitteln: „Wer einen Wald lesen und verstehen kann, entwickelt auch Verständnis für Forstwirtschaft und Waldpflege.“
Davon konnten sich die Beteiligten beim Ortstermin am Lübber Berg im Wiehengebirge, nördlicher Teutoburger Wald, gleich ein Bild machen. Cajus Caesar, gelernter Diplom-Forstingenieur und lange Zeit der einzige Förster im Deutschen Bundestag, hat hier vor gut 30 Jahren Waldgebiete aufgeforstet. Damals schon mit zukunftsträchtigen Bäumen wie Küstentannen, Mammutbäumen und Douglasien. „Heute ist dies eines der wohl schönsten und vitalsten Areale hier im Wald“, freut sich BVWA-Vorsitzender Jörg Meier. In unmittelbarer Nähe führt Meier auf seinen eigenen Waldgrundstücken seit 2017 Wald-Seminare und Waldbaden-Ausbildungen durch.
Cajus Caesar aus Kalletal war für den Wahlkreis Lippe fünf Legislaturperioden Mitglied im Deutschen Bundestag. Unter anderem war er Mitglied des Haushaltsausschusses, des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Naturschutz sowie Mitglied der Arbeitsgruppe Tourismus. Seit 2018 ist er als Bundeswaldbeauftragter der nationale Botschafter des Waldes. Seine Familie ist bereits in der fünften Generation im Forstbereich tätig.
Das Foto zeigt den Bundeswaldbeauftragten Cajus Caesar (M.) mit Jörg Meier, Vorsitzender Bundesverband Waldbaden e.V. , und BVWA-Vizepräsidentin Regina Kindermann. Das Waldstück im Hintergrund hat Cajus Caesar vor gut drei Jahrzehnten selbst aufgeforstet. Ganz in den Nähe finden BVWA-Waldseminare und Waldbaden-Ausbildungen statt.